Institut für Philosophie


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M.A. Leonie Buning

Wissenschaftliche Mitarbeitende

Tel.: +49 541 969-7104
leonie.buning@uni-osnabrueck.de

Forschungsinteressen

Philosophie der Einwilligung, Sexualethik, Ethik der Rechte und Pflichten

Philosophie der Einwilligung

Fragen wie "Kann ich mir heute Abend dein Auto leihen?" oder "Ist es in Ordnung wenn ich später noch kurz vorbeikomme?" sind für uns genauso alltäglich wie das unterzeichnen von Einverständniserklärungen oder dem Zustimmen zu Cookies bei der Onlinerecherche. Philosophisch interessant ist an diesen Situationen unter anderem, dass es sich in all diesen Fällen um Einwilligung handelt. Einwilligung macht es möglich, dass aus einer zuvor moralisch verbotenen Handlung eine moralisch erlaubte Handlung wird. Was es heißt einzuwilligen, d.h. was konstitutiv für Einwilligung ist; welche Bedingungen für gültige Einwilligung erfüllt sind und was der Geltungsbereich von Einwilligung ist, sind alles Fragen die in der Debatte um Einwilligung eine zentrale Rolle spielen. Mich interessiert insbesondere die Anwendung von Einwilligung bei der Demarkation zwischen moralisch erlaubten und moralisch verbotenen sexuellen Handlungen. Mein Augenmerk liegt auf der Besonderheit sexueller Handlungen in Abgrenzung zu anderen einwilligungssensitiven Handlungen. Aus dieser Besonderheit resultiert meiner Auffassung nach, dass es sich lohnt die Beziehung zwischen der Frage ob wir eine Handlung wollen, und ob wir in sie einwilligen genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich möchte dafür argumentieren, dass es im Bereich sexueller Begegnungen durchaus eine Rolle für den moralischen Status einer sexuellen Begegnung spielt, ob diese gegen den Willen einer (oder mehrerer) der beteiligten Personen stattfindet. Anhand dieser Argumentation der Frage nachzugehen, was das moralische Übel sexuelle Grenzüberschreitung darstellt, ist mein Promotionsprojekt.

Sexualethik

Die Sexualethik ist ein Teil der philosophischen Ethik, in der normative Fragen — also Fragen nach der moralischen Angemessenheit von z.B. menschlichen Verhalten — auf den Bereich der Sexualität angewendet werden. Sexualität umfasst jedwede Art der sexuellen Handlung, aber auch Fragen nach der sexuellen Präferenz, sexueller Lust und der sexuellen Identität. Insbesondere historisch gesehen hat viel der moralphilosophischen Auseinandersetzung mit Sexualität hat mit dem Wunsch nach Reglementierung und Einschränkung eben dieser zu tun. Aufgrund meines Promotionsprojektes interessiere ich mich insbesondere für Fragen der moralischen Angemessenheit sexueller Handlungen und Begegnungen. Dies finde ich insbesondere in Abgrenzung zur Frage nach der moralischen "Güte" sexueller Handlungen und Begegnungen interessant. Darüber hinaus interessiere ich mich besonders für einen philosophiegeschichtlichen Blick auf die Sexualethik, sowie  für Fragen zur Konzeption von sexualethisch relevanten Begriffen wie 'Sexualität' oder 'sexuelle Handlung'; aber auch 'Intimität', 'verkörperte/leibliche Erfahrungen' und 'embodiment'.

Ethik der Rechte und Pflichten

Viele aktuelle Moralphilosophien bauen zentral auf die Auffassung auf, dass Personen (qua Person) verschiedene moralische Rechte und Pflichten haben. Eng an diese Vorstellung geknüpft sind Diskussionen um Konzepte wie Verantwortung, Schuld, Rechtfertigung, Ansprüche etc. In diesem Kontext interessiere ich mich insbesondere für die Unterscheidung in "wrong vs. blame", also u.a. die Frage danach, wie ich etwas moralisch Falsches tun kann, ohne dafür tadelnswert zu sein.