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Philosophisches Café
Das Philosophische Café in der Kulturlounge Blue Note widmet sich gesellschaftsrelevanten Themen, die von den vier entpflichteten Professoren Harald Kerber, Reinhold Mokrosch, Arnim Regenbogen und Elk Franke aus einem philosophischen Blickwinkel betrachtet werden. Das Format richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, ganz unabhängig von ihrem theoretischen oder praktischen Wissensstand in Sachen Philosophie. Es soll zum Philosophieren und Nachdenken anregen und Diskussionen zwischen den Gästen ermöglichen.
Über die aktuellen Termine und das bisherige Programm können Sie sich auch über www.cinema-arthouse.de/kino/blue-note/programm/philosophisches-cafe informieren.
Veranstaltungen des Philosophischen Cafés im Jahre 2025
Ort: KinoCafé BlueNote, E.-M.-Remarque Ring 16, Osnabrück
Sonntag, den 26. Januar 2025, Beginn: 11:30 Uhr
Demokratie - ein Auslaufmodell angesichts von Autokraten?
Lange galt die Demokratie nicht nur als die beste, sondern auch als die gerechteste Staatsform, wenn sie aus freien und gleichen Wahlen hervorgeht und sich angemessen vor äußeren Feinden schützen kann - eine Vorstellung, die in vielen Ländern inzwischen so nicht mehr gelten kann, wenn sich eine Mehrheit in Wahlen für die Führung durch Autokraten entscheidet bzw. autokratische Veränderungen akzeptiert.
Zu fragen ist nach den Ursachen, die zur Etablierung von immer mehr Staaten mit autokratischen Strukturen führen.
Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang systemisch-kapitalistische Verhältnisse (im Unterschied zu demokratischen) gegenüber emanzipatorischen Prozessen?
Welche Formen demokratischer und autokratischer Strukturen gibt es zur Zeit? Was bedeutet das für die internationale Politik?
An unserer Diskussion beteiligt sich auch Prof. Dr. Rolf Wortmann
Sonntag, den 9. März 2024, Beginn: 11:30 Uhr
Erinnern statt Vergessen? – Zu unserer Erinnerungskultur
Gesellschaftlicher Fortschritt und persönlicher Erfolg sind auf die Zukunft ausgerichtet. Benötigen wir dazu einen Rückblick, ein Wissen um private und öffentliche Lebensumstände, die nicht mehr relevant sind?
Welche Rolle spielen Rituale, Texte, Bilder, Denk- und Mahnmäler?
In welcher Weise wird Erinnerungskultur betrieben?
Ist das Nichtvergessen für das Weiterleben einer Gesellschaft wichtig? Falls ja: auf welche Weise sollten wir damit umgehen?
Was ist unter „Erinnerungsarbeit“ zu verstehen?
Außerdem wollen wir uns an 20 Jahre Philosophisches Café in Osnabrück erinnern (2004 – 2024).
Sonntag, den 11. Mai 2025, Beginn: 11:30 Uhr
Zeit - Zeitlichkeit und Ewigkeit
Ist die Uhr- und Kalenderzeit schon Zeit?
Wie verhalten sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zueinander?
Was ist erlebte Zeit? Wie können wir in der subjektiv empfundenen Zeit Gleichzeitiges und Nichtgleichzeitiges unterscheiden, Gegenwärtiges von Vergangenem als Erinnerung bewahren und mögliches Zukünftiges als Erwartung erleben?
Wir reden von „Krisenzeit“ und „Zeitenwende“. Damit meinen wir eine Veränderung unseres Denkens, Handelns und Entscheidens. Wie ist damit die Veränderung unseres Zeitbewusstseins verbunden?
Was bedeutet „Zeitlichkeit“ unseres Daseins?
Was ist mit dem Verhältnis von Zeitlichkeit und Ewigkeit gemeint? – Im Café soll vor allem diskutiert werden, wie ein „Zeitenwandel“ wirkt (zyklisch oder linear?) - auch: wie wir selbst „Zeit“ erleben.
Sonntag, den 14. September 2025, Beginn: 11:30 Uhr
Schafft Recht auch Gerechtigkeit?
Ein Rechtsstaat wird von der Hoffnung bestimmt, dass das Recht auch für Gerechtigkeit sorgt. Der gesellschaftliche Alltag zeigt jedoch, dass die Rechtsordnung Un-Gerechtigkeit nicht vermeiden bzw. diese sogar verstärken kann.
Wie ist die Rolle der Rechtsgleichheit zu bewerten? Kann gesagt werden, dass ein positiv gesetztes Recht dann ein gerechtes Recht ist, wenn es bezogen bleibt auf die Grundnormen einer demokratischen Verfassung?
In welchem Verhältnis das „positive Recht“ zum „Gerechtigkeitsempfinden“ wirksam wird - das soll im PhiloCafe diskutiert werden.
Sonntag, den 16. November, Beginn: 11:30 Uhr
Heimat – mehr als ein persönlicher Bezug?
Was ist mit „Heimat“ gemeint? Ist sie an Orte, Zeiten und Gefühle gebunden?
Wie ist der Gedanke der Heimat mit Traditionen und ihrer Weitergabe verbunden? Wo wird Heimat konservativ, wo progressiv und wo traditionell gedacht?
Was bedeutet dagegen Heimatlosigkeit? Kann es eine neue Heimat gegenüber der alten geben? Man denke an das Thema von Flucht und Vertreibung. „Heimat“ muss neu gedacht werden, wenn der Begriff unsere Migrationsgesellschaft nicht spalten, sondern verbinden soll.
Ist Heimat als Herkunft auch schon eine Art Paradigma für die Welt als Heimat für alle Menschen, die erst noch hergestellt werden muss?
Veranstaltungen des Philosophischen Cafés im Jahre 2024
Ort: KinoCafé BlueNote, E.-M.-Remarque Ring 16, Osnabrück
Sonntag, den 4. Februar 2024, Beginn: 11:30 Uhr
Künstliche Intelligenz – Chancen und Risiken im Alltag
Mit aktuellen Plattformen der Künstlichen Intelligenz (KI) kann man Fragen der Lebensführung, des Lernens, der Wissenschaft und der Kunst beantworten. Aber nur vorläufige, nicht endgültige? Wie sind die Prophezeiungen und Zukunftsaussagen von KI zu verstehen? Welche Chancen und Risiken birgt KI in sich? Macht sie den Menschen zu einem „künstlichen“ Wesen?
Es werden Spezialisten für KI eingeladen und befragt.
Sonntag, den 17. März 2024, Beginn: 11:30 Uhr
Mit Kunst die Welt gestalten – oder auch erklären?
Die Frage “Was ist Kunst?“ führt bekanntlich zu vielfältigen Auffassungen. Sinnvoller erscheint es, danach zu fragen, was Künstler durch Kunst erreichen wollen. Seit den Anfängen des Zusammenlebens haben Menschen die Welt, wie sie sie erleben, auch auf unterschiedliche Weise dargestellt. Sie haben nicht nur in Malerei und Plastik, sondern auch in Musik und Tanz erstaunliche Werke vollbracht. Vor über einhundert Jahren erfuhr diese vielfältige Tradition einen revolutionären Wandel. Künstler wollten die Welt nicht nur unterschiedlich deuten und gestalten. Sie erhoben durch radikale Abstraktion und Reduktion auf grundlegende Formen, Farben und Töne auch den Anspruch, die Welt auf eigene Weise erklären zu wollen. An Beispielen soll diskutiert werden, ob und inwieweit dieses Bemühen unsere Kunstwahrnehmung beeinflussen kann.
Sonntag, den 14. April 2024, Beginn: 11:30 Uhr
Gewissen – eine Quelle unserer Moral?
Unser Gewissen wird als unser Entscheidungszentrum angesehen. Aber nach welchen Kriterien entscheiden wir? Nach der Moral unserer Gesellschaft oder unserer Erziehung? Oder nach unseren Lebenserfahrungen und unseren persönlichen Einsichten? Ist unser Gewissen in uns angelegt? Oder ist es Produkt unserer Erziehung oder unserer Umwelt? Und wie verläuft der Entscheidungsprozess unseres Gewissens in sozialer Verantwortung?
Entscheiden wir mit unserem Verstand oder unserem Gefühl? Welche Rolle spielen dabei religiöse, moralische, soziale und/oder kulturelle Einsichten im Kontext mit gesellschaftlichen Herausforderungen?
Was ist unter Gewissenszwang und unter Gewissensfreiheit zu verstehen?
Sonntag, den 9. Juni 2024, Beginn: 11:30 Uhr
Werte - Welche sind nicht käuflich?
In der Ökonomie sprechen wir von „Gütern“, aber auch von „Werten“ und ordnen ihnen in der Regel einen Geldwert zu. Doch vieles, was uns wichtig ist, hat gar keinen Preis, erscheint uns aber als wichtig, als „wertvoll“. Gibt es Güter (Gesundheit, Bildung), die eigentlich keinen Preis haben sollten, aber wie wirtschaftliche Güter behandelt werden? Auch in der Lebensgestaltung schätzen wir soziale Werte, die wir anstreben. In der Moral entscheiden wir nach Wert-Maßstäben, nach denen wir Entscheidungen treffen. In der Ethik werden zusätzlich Begründungen für Werthaltungen eingefordert: Was sollten wir erstreben, was vermeiden?
Doch alle haben letztlich unterschiedliche Präferenzen. Wie gehen wir im Streit um Werte miteinander um?
Sonntag, den 15. September 2024, Beginn: 11:30 Uhr
Selbstbestimmtes Leben – Selbstbestimmtes Sterben?
Wodurch erfüllt sich ein selbstbestimmtes Leben?
Kann es auch ein selbstbestimmtes Sterben geben? Hängt ein Entschluss zum Sterben auch von unseren Maßstäben für die Selbstbestimmung des Lebens ab? Viele antworten: Für eine Bereitschaft zum Sterben kann nur die jeweilige Lebens- und Leidenssituation der/des Betroffenen entscheidend sein.
Betroffen ist aber nicht nur, wer das Leben verlassen möchte, sondern es sind auch die, welche um Hilfe beim Sterben gebeten werden. Seit Februar 2020 ist nach dem Bundesverfassungsgericht Hilfe Dritter beim „selbstbestimmten“ Sterben in Einzelfällen erlaubt. Sollte man helfen dürfen? Darf man helfen? Woran orientiert sich diese Entscheidung? Ein Bundesgesetz dazu muss bis Juli 2024 im Bundestag verabschiedet werden.
Sonntag, den 3. November 2024, Beginn: 11:30 Uhr
Zum Umgang mit unserer Alltagswelt
Unser Handeln im Alltag wird von permanenten Wahlentscheidungen bestimmt, bei denen wir uns, wie an einer Kreuzung, für einen Weg entscheiden müssen. Oft aber bleibt unklar, auf welcher Basis diese Entscheidungen getroffen werden. Die Philosophie hat dafür in ihrer Geschichte viele Erklärungsansätze geliefert. Der Begriff des erklärenden „Wissens“ für den vernunftbegabten und bewusst handelnden Menschen ist dabei von zentraler Bedeutung. Unklar blieb häufig, wie weit in diesen Entscheidungsprozessen ein praktisches „Können“ dem erklärenden „Wissen“ vorgeordnet ist (z. B. beim Radfahren). Wann suchen wir nicht nur nach wahrheitsrelevanten Erklärungen, sondern auch nach effizienten Praxiserfahrungen? Diskutiert werden soll, nach welchen Erfahrungen wir unseren Alltag regeln und wie diese begründet werden können.
Sonntag, den 8. Dezember 2024, Beginn: 11:30 Uhr
Wie gehen wir mit Ressourcen um?
Die irdische Natur und ihre Produkte, die Sonnenstrahlen und deren Energie, die Witterungen und die erdgebundenen „Rohstoffe“ bedingen unsere Chancen zum Leben. Doch sollten wir sie nur als Hilfsmittel für unser Wohlbefinden nutzen? Auf welche Ressourcen könnten und sollten wir verzichten? Zur Diskussion stehen Maßstäbe für den Naturschutz und den Tierschutz, für den Klimawandel und für das Fortleben der Menschheit - auch für das Weiterleben in noch fern liegenden Perioden.